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American Akita - Geschichte

 

Der Beginn der Geschichte des American Akita (Great Japanese Dog / GJD oder auch Großer Japanischer Hund / GJH) deckt sich mit der Geschichte des Akita (Inu).

Der Akita Inu ist eine japanische Rasse, die ihren Namen nach der Präfektur Akita im Norden der Insel Honshu erhielt. Das Wort Inu bedeutet Hund. Der Akita gilt als eine der ältesten Rassen der Welt, da auf ca. 5000 Jahre alten Ritzzeichnungen Abbildungen von Hunden vom Aussehen des Akita, auf dem Gebiet des heutigen Japan, gefunden wurden. In der Periode der Tokugawa war er der Begleiter der Samurei.

Obwohl der japanische und der amerikanische Akita den gleichen Ursprung haben (der erste Akita wurde 1933 nach Amerika gebracht als Geschenk für die taube und blinde Schriftstellerin Helen Keller) hat sich die Zucht in verschiedene Richtungen entwickelt.

US-amerikanische Militärangehörige brachten nach dem 2. Weltkrieg verstärkt Akitas mit nach Hause. Diese Hunde, intelligent und anpassungsfähig, faszinierten die amerikanischen Züchter. 1956 gründeten sie den Amerikanischen Club für den Akita (ACA), und der American Kennel Club (AKC) erkannte die Rasse 1972 offiziell an. Da es aber zwischen dem AKC dem Japan Kennel Club (JKC) keine Zusammenarbeit gab, entwickelte sich der Akita in den USA in eine andere Richtung. Es entstanden Hunde, die sich in wesentlichen Standardpunkte von der Ursprungsrasse unterschieden: Größe, Farbe, Fellbeschaffenheit usw. 1999 trug die FCI dieser Entwicklung Rechnung und teilte die Rasse in "Akita" und "Great Japanese Dog" (American Akita). Dazu wurde auf der Generalversammlung in Mexico ein Beschluss gefasst, der folgendes vorsah: 

In allen der FCI angehörenden Länder werden alle unter den Namen "Akita" eingetragenen Hunde durch ein vom Landesverband zu bestimmendes Gremium von 3 zum Richten der Rasse befugten Spezialrichtern begutachtet.  

Hunde, die dem heutigen FCI-Standard Nr. 255 "Akita" entsprechen, bleiben weiterhin unter diesem Namen eingetragen. Hunde, die dem FCI-Standard Nr. 344 "Great Japanese Dog" (formerly American Akita) entsprechen, erhalten unter diesem Namen eine neue Abstammungsurkunde. Seit dem 1. Januar 2000 handelt es sich um getrennte Rassen, die auch nicht untereinander verpaart werden dürfen.

Zurück ... marsch ... marsch: Seit dem 1.1.2006 heißt der "Great Japanese Dog" wieder "American Akita" und wurde wieder der FCI-Gruppe 5 zugeordnet, wo er ja doch hingehört (wie es jetzt auf einmal heißt). Wundern erlaubt ;-)

In den USA wird auch heute noch der kräftige, knochenstarke, ruhige Akita gezüchtet wie man ihn ursprünglich aus Japan bekommen hatte. Bis heute gibt es in den USA keine Rassetrennung. Dort gibt es nach wie vor nur eine Rasse Akita. Die Akita-Zucht in den USA hat sich allerdings auch in zwei Lager gespalten:

Die Pro-Split-Anhänger, welche für eine Trennung der Rasse sind und die OneAkita-Anhänger, welche sich gegen die Trennung aussprechen.

Der nachfolgende Artikel erschien im "Hundemagazin",
Ausgabe 2/83 - Februar 1983, und wird hier leicht gekürzt wiedergegeben.

Erst in allerneuester Zeit hat H. Santo in Tokio der westlichen Welt Kenntnis von der Geschichte und Entwicklung der wichtigsten, in Japan heimischen Hunderassen gegeben. Untersuchungen an 300 Knochenfunden zeitigten das Ergebnis, daß etwa 2000 Jahre v. Chr. in Japan Hunde von einem Typ vorkamen, der unzweifelhaft zur Torfhundgruppe gehört. Zusammen mit Hundeskeletten wurden primitive Reliefs und Tonbilder zutage gefördert. Sie zeigen einen mittelgroßen Hund von quadratischem Bau mit spitzem Fang, kleinen Stehohren und Ringelrute. Die kleinen Kunstwerke verraten weiter, daß man mit diesen Hunden Bär, Hirsch und Wildschwein jagte. Es dürften die ersten und einzigen eingeborenen Hunde Japans gewesen sein, denn erst, als um etwa 400 n. Chr. der Handel mit dem asiatischen Festland aufzublühen begann, kam ein großer, schwerer Hund mit Hängeohren und langer gerader Rute und nach ihm ein kleinerer terrierartiger Schlag auf die Inseln. Um 1500 n. Chr. folgten große Doggen aus Europa, Windhunde und kleine "Chinus" aus dem asiatischen Raum. Um die gleiche Zeit legten die Japaner ihr erstes Hundestammbuch "Kezuke-cho" an und registrierten darin die Hunde getrennt nach nationalen und importierten Rassen, unter Angabe von Namen, Abstammung, Farbe, Größe und besonderen Merkmalen.

Der große Schlag des japanischen Spitzes wirkt massig, imposant, ist kurzhaarig und besitzt kleine Stehohren und Ringelrute. Es ist unser Akita-Inu.
Der Akita-Inu trägt den Namen der im Norden der japanischen Insel Hondo gelegenen Region und Stadt Akita. Die Bezeichnung "Inu" bedeutet "Hund".

Der Akita-Inu wird auf Hokkaido, der nördlichsten Hauptinsel Japans, zum Transport schwerer Holzlasten eingesetzt, die er aus den bergigen Nadelwäldern auf Spezialtransportschlitten in die Dörfer bringt. Hokkaido hat fünf Monate im Jahr eine durchgehende Schneedecke. Meterhohe Schneelagen sind auf dieser Insel wie auch in der Ursprungsregion Akita nichts ungewöhnliches. Selbst die Bauweise ihrer Häuser haben die Japaner diesem Umstand angepasst.

In Akita gibt es einen Tempel des Windgottes. Die diesen Tempel umgebenden Bäume verraten durch ihre starke Seitenneigung die Richtung der heftigen und kalten Winterwinde. So wundert es nicht, daß gerade in diesem Gebiet ein zäher, ausdauernder und kräftiger Hund wie der Akita-Inu gezüchtet wird.

Im japanischen Mythos hat der Hund seinen festen Stellenwert.

Japanische Holzschnitzkünstler fertigen seit Generationen kleine, buntlackierte Akita-Inus an, die als Geschenk zu verschiedenen, meist festlichen Anlässen bestimmte Symbolfunktionen haben. Der Braut wird am Hochzeitstag eine Hundefigur als Glücksbringer in den Brautstrauß gesteckt. Der feierlich begangene "Tag des Hundes" ist eine alte japanische Tradition, die gleichzeitig das erste Fest eines Japaners vier Monate vor seiner Geburt darstellt. 

Da der Hund in dem Ruf steht, seine Jungen leicht zu gebären, ist das Überreichen und Umlegen eines Mutterschaftsgürtels aus Rohseide am "Tag des Hundes" eine symbolische Handlung, die der Frau eine leichte Geburt verheißen soll. Kleine Holzakitas legt man neben niederkommende Frauen, damit die Geburt möglichst schmerzlos verlaufen möge. In Krankheitsfällen werden diese Symbolfiguren als Ausdruck des Wunsches geschenkt, der Kranke möge bald gesunden. Säuglinge werden vier Wochen nach der Geburt zu einer Zeremonie in den Shintotempel gebracht. Nach der Rückkehr von den Feierlichkeiten werden den Kindern neben anderen Spielsachen kleine Akitafiguren geschenkt, die als Symbol späterer Kraft, Gesundheit und Intelligenz gelten. Legt man diese Figuren in die Nähe eines Neugeborenen, beschützen sie es; hängt man sie über den Kopf des Kindes, weint es nicht. Die Figur schützt dann vor bösen Träumen. In den japanischen Tierkreiszeichen, die in Form eines Kompasses angeordnet sind und mit dem westlichen Tierkreis keine Ähnlichkeit haben, nimmt der Hund seinen Platz im West-Nord-Westen ein. Da diese Zeichen mit den Monaten übereinstimmen, fällt das Tierkreiszeichen des Hundes auf den Monat November.

Geschichtlich gesehen ist der Akita-Inu ein Hund, dessen Haltung ausschließlich den vom Kaiser mit Ehren und Privilegien versehenen Personen vorbehalten war.
Die Farbzusammenstellung der geflochtenen Hundeleinen aus Baumwolle, die, je nach Rang des Hundehalters, mit Gold- oder Silberfäden reichlich durchwirkt und verziert waren, richtete sich nach den Farbschattierungen des Hundes. Leine und Hund bildeten eine den ästhetischen Vorstellungen entsprechende Harmonie.
Um den Status des Hundes zu unterstreichen, entwickelte man eine eigene Sprache, die nur für den Umgang mit Akita-Inus bestimmt war. Das Zeremoniell der Pflege und Fütterung dieser kostbaren Tiere wurde von eigens dafür eingesetzte Hundedienern durchgeführt und unterlag strengster Überwachung.

Heute wird der Akita-Inu hauptsächlich als imposanter Wach- und Begleithund, aber auch als Jagd-, Polizei- und Meldehund verwendet. Er ist in seinem Wesen gefügig, manchmal aber auch stürmisch; vorsichtig, anhänglich, klug und mutig, und hat jedoch seine Aggressivität, speziell gegenüber Artgenossen, noch nicht völlig verloren. Seine Haltung ist deshalb nicht besonders leicht. Er braucht eine zuverlässige feste Meisterhand. In Amerika und Europa hat er zahlreiche Liebhaber gefunden und wird hier vornehmlich als sympathischer Begleithund gehalten.