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Impfungen bei Hunden

 

von Monika Peichl

„Wir impfen unsere Haustiere noch zu Tode.“
(Tierärztin K. N., die mit dieser Äußerung
lieber nicht namentlich zitiert werden möchte)

Immer mehr Hundehalter fragen sich, ob ihre Tiere wirklich jedes Jahr fünf- bis siebenfach geimpft werden müssen. Ihre Zweifel sind berechtigt. Vor allem in den USA wird das herrschende Impfschema für Hunde (und Katzen) schon seit Jahren von Hochschulveterinären angegriffen und durch Studien über die Dauer des Immunschutzes nach Impfungen sowie durch allgemeine immunologische Überlegungen erschüttert. Dabei haben auch die wachsenden Erkenntnisse über Impfschäden wichtige Anstöße gegeben.

Die folgende Zusammenstellung stützt sich auf Auskünfte von Kleintiervirologen, Tierärzten und Tierhaltern sowie auf wissenschaftliche Veröffentlichungen, darunter besonders auf eine Übersichtsarbeit von Professor Ronald D. Schultz, Department of Pathobiological Sciences, University of Wisconsin (Madison), „Considerations in Designing Safe and Effective Vaccination Programs for Dogs“ (Mai 2000).
 

1. „Core vaccinations“ (Hauptimpfungen)

Unter core vaccinations verstehen die Kleintiervirologen und –immunologen die Impfungen gegen wirklich schwere bis lebensbedrohliche Krankheiten. Diese Impfungen sollten alle Hunde erhalten, unabhängig von Wohnort und Lebensstil oder Haltungsweise. Die  Impfung gegen Tollwut ist darüber hinaus erforderlich, weil der Erreger auf den Menschen übertragbar ist (Zoonose).

Als core vaccinations gelten:

- Tollwut

- Parvovirose (canines Parvovirus-2)

- Staupe (canines Staupevirus)

- kontagiöse Hepatitis (canines Adenovirus-2)
 

1.1. Tollwut

Tollwutvakzinen für Haustiere sind immer Impfstoffe mit abgetöteten Erregern. Die Dauer des Immunschutzes nach Impfung beträgt mindestens drei Jahre. Auch die in Deutschland üblichen Tollwutimpfstoffe (zB. Rabdomun) bieten drei Jahre Schutz, wie aus Daten des Herstellers hervorgeht. Bei grenzüberschreitenden Reisen von Hunden wird jedoch in vielen Ländern der Nachweis einer Tollwutimpfung verlangt, die höchstens 12 Monate zurückliegen darf. Daher kann es erforderlich sein, daß jährlich geimpft wird.

Wird das Tier aber nicht auf grenzüberschreitende Reisen mitgenommen, so kann man über die jährliche Tollwutimpfung zumindest dann nachdenken, wenn der Hund nicht in Tollwutsperrbezirken lebt. In Frankfurt zum Beispiel wurde der letzte Tollwutfall an einem Haustier vor 15 Jahren festgestellt (Auskunft des örtlichen Veterinäramts).

Wird der Hund aber in denjenigen (Wald-) Gebieten ausgeführt, wo Tollwut heute noch vorkommt, sollte man lieber jährlich impfen lassen. Bei Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Wildtier können die Veterinärämter – auf Basis der Tollwut-Verordnung – die Tötung eines Haustiers anordnen, wenn seine letzte Impfung länger als ein Jahr zurückliegt. Bestenfalls wird Quarantäne verhängt.
Tollwutverdächtige Haustiere dürfen weder postexpositionell geimpft noch sonst wie behandelt werden. Es sind aber schon  Kontakttiere jenseits der Ein-Jahres-Frist verschont worden, weil sie a) keinerlei Tollwutsymptome zeigten und weil b) Daten des Impfstoffherstellers beim Veterinäramt eingereicht wurden, aus denen hervorgeht, daß die verwendete Vakzine länger als ein Jahr Schutz bietet. Dennoch steht auf allen deutschen Tollwutimpfstoff-Beipackzetteln, daß jährlich revakziniert werden muß.
 

1.2. Staupe, Parvovirose, kontagiöse Hepatitis

Die Dauer des Immunschutzes nach Impfung gegen Staupe, Parvo und Hepatitis beträgt nach US-Studien sieben Jahre und mehr, wenn ein Lebendimpfstoff verwendet wurde. Aber auch Impfstoffe mit abgetöteten Erregern schützen mehrere Jahre.

Tierärzte werden nervös, wenn man den Sinn jährlicher Impfungen gegen Staupe, Parvo und Hepatitis in Zweifel zieht. Sie verweisen darauf, daß es in den 80er und 90er Jahren immer wieder Ausbrüche von Parvo oder Staupe gegeben habe. Allerdings wird dabei stets die entscheidende Frage vernachlässigt, unter welchen Haltungsbedingungen die betroffenen Hunde lebten, wie ihr Immunstatus war, welchem Infektionsdruck sie ausgesetzt waren und ob es sich vielleicht um neuartige Virusstämme gehandelt hat. Von den Ausbrüchen betroffen waren außerdem keineswegs nur ungeimpfte, sondern sehr wohl auch durchgeimpfte Hunde. Generell gilt: Parvo und Staupe bedrohen vor allem die Welpen und solche adulten Tiere, deren Immunsystem geschwächt ist, zum Beispiel durch schlechte Ernährung, bestehende Krankheiten oder Streß. Die Erreger können zumal in (schlechten) Zuchten ein anhaltendes Problem sein. Interessanterweise bekommt man dort die Infektionen auch durch ständiges Impfen gar nicht in den Griff.

Ein möglicher Grund für jüngere Ausbrüche von Staupe und Parvo ist das Auftreten neuer Virenstämme, gegen die die heute verfügbaren Vakzinen nichts ausrichten. Diese neuen Stämme werden von Hunden aus dem Ausland, vor allem aus Osteuropa, eingeschleppt. Tierschützer, die Hunde nach Deutschland bringen, sollten sich dieser Gefahr bewußt sein. Das Einschleppen neuer Erregertypen und daraus folgende Ausbrüche können jedoch nicht, wie es geschieht, als Argument dafür herangezogen werden, daß die Hunde auf jeden Fall jährlich gegen Parvo und Staupe geimpft werden müssen – es würde ja gar nichts nützen.

Adulte Hunde in normaler Einzel- oder Kleingruppenhaltung – die man nicht mit möglicherweise infizierten Import-Hunden zusammenbringt – sind durch Parvo und Staupe viel weniger gefährdet, als das herrschende Impfschema glauben macht. Besonders klar ist bei Staupe. Professor Marian C. Horzinek von der Universität Utrecht, einer der bekanntesten Kleintiervirologen Europas, lehnt jährliche Auffrischungsimpfungen gegen Staupe ab. Der Erreger ist dem Masernvirus beim Menschen sehr nah verwandt. Horzinek stellt die rhetorische Frage, ob denn ein Tierarzt sich oder seine Kinder jährlich gegen Masern impfen lasse – warum, bitteschön, sollten dann Hunde jedes Jahr gegen Staupe geimpft werden? Wahrscheinlich hält eine gute Staupeimpfung im Welpenalter lebenslang, darauf weisen laufende US-Studien hin.

Kommt ein gesunder Hund mit Erregern, gegen die er früher einmal geimpft wurde, in Kontakt, so erhält er dadurch einen „booster“, quasi eine natürliche Impfauffrischung: Sein Abwehrsystem bildet neue Antikörper gegen das Virus. Wozu also dann dauernd nachimpfen? Dieses Prinzip des natürlichen boosters gilt für viele Infektionskrankheiten.

Die jährlichen Auffrischungsimpfungen (gegen Staupe und andere virale Erreger) sollen der Theorie nach die Menge der erregerspezifischen Antikörper wieder erhöhen. Ob sie das wirklich tun, ist sehr die Frage. In Studien, die Ron Schultz an Hunden gemacht hat, zeigte sich, daß die Antikörpertiter nach der Wiederholungsimpfung gar nicht signifikant stiegen: Das Immunsystem hat sich auf die Impf-Antigene gestürzt, wie es sich auch auf einen richtigen Erreger („Wildvirus“) stürzen würde. Schon deshalb sind die ständigen Auffrischungsimpfungen fragwürdig. Profitieren können davon allenfalls Tiere, bei denen die vorherigen Impfungen nicht funktioniert haben, also Impfversager. Die sind aber selten. Durch eine gute Grundimmunisierung, die lege artis am gesunden Tier im Welpenalter vorgenommen wurde, sind die meisten Hunde geschützt. Und ob den Impfversagern durch immer neue Impfungen geholfen ist, ist sehr die Frage. Man sollte sich statt dessen Gedanken machen, was an ihrem Immunsystem nicht stimmt, und sie von Virusausscheidern fernhalten. Denn ob ein Tier mit einem Erreger fertig wird, hängt auch immer vom „virus load“ ab, also von der Menge der Erreger.

Außerdem: Es ist richtig, daß die Antikörpertiter nach Impfungen mit der Zeit abfallen. Das bedeutet aber nicht unbedingt, daß der Schutz nicht mehr vorhanden ist. Denn im Immunsystem spielt die zelluläre Immunität eine wichtige Rolle, und diese Immunität ist nicht serologisch (durch Titer) meßbar, sondern im wesentlichen nur durch Challenge-Tests, dh durch Exposition gegen den Erreger. Schultz stützt sich in seinen Angaben zur tatsächlichen Dauer des Immunschutzes nach Impfung sowohl auf Antikörpertiter-Messungen als auch auf Challenge-Tests.

Last, but not least zur kontagiösen Hepatitis: Diese Krankheit „kommt in Deutschland fast nicht mehr vor“, heißt es in dem aktuellen Lehrbuch „Infektionskrankheiten bei Hund und Katze“ von Gaskell und Bennett. (Das Werk stammt aus England und wurde im Hinblick auf die Infektionslage und die Impfstoffe in Deutschland überarbeitet.) Wenn also in einem Lehrbuch festgestellt wird, daß die kontagiöse Hepatitis fast nicht mehr auftritt – warum dann alle Hunde jährlich dagegen impfen? Seltenheit des Erregers und die lange Dauer des Immunschutzes nach einer guten Grundimmunisierung lassen das wahrlich nicht sinnvoll erscheinen.
 

2. Non-core vaccinations (optionale Impfungen)

Zu den non-core vaccinations zählt Schultz die Impfungen gegen die canine Parainfluenza („Zwingerhusten“), Leptospirose und Borreliose (und einige andere, die aber in Deutschland nicht üblich sind).

Alle diese Infektionskrankheiten verlaufen im Normalfall minder schwer und/oder sind gut behandelbar durch Antibiotika und durch hygienische sowie Quarantäne-Maßnahmen einzudämmen. Zwingerhusten ist, wie der Name verrät, eine Infektion, die in Zuchten oder Tierheimen grassieren kann. Verschiedene Erreger können diese Erkrankung der Atemwege („infektiöse Tracheobronchitis“) auslösen. Die in Deutschland üblichen Impfstoffe wirken gegen das canine Parainfluenza-Virus (CPIV). Gesunde adulte Hunde in normaler Einzel- oder Kleingruppenhaltung brauchen diese Impfung im allgemeinen nicht.

Die Leptospirose, die von verschiedenen Leptospiren-Typen hervorgerufen wird und auch den Menschen gefährden kann, ist in Deutschland nur noch sehr selten. Die Impfung hält höchstens ein Jahr und verhindert nicht den Trägerstatus, dh. geimpfte infizierte Tiere können Leptospiren im Urin ausscheiden und auf den Menschen übertragen, wo sie eine schwere Krankheit verursachen können. Das Zoonose-Risiko sollte aber nicht übertrieben werden. So schreiben Gaskell und Bennett: „Heutzutage sind ... Hunde ... eine relativ seltene Infektionsquelle für den Menschen“, am ehesten fange man sich den Erreger in rattenverseuchten Umgebungen ein. Schultz betrachtet die Leptospirose-Impfung noch aus anderen Gründen nicht als core vaccination: Die Wirksamkeit der Impfstoffe sei schlecht, ein hoher Prozentsatz der geimpften Hunde entwickle keine protektive Immunität oder sei nur kurze Zeit geschützt. Außerdem könne die Impfung das Immunsystem des Hundes akut oder chronisch schädigen.

Die Impfung gegen die Zecken-Borreliose (Lyme-Borreliose) ist eine der umstrittensten Impfungen überhaupt. Selbst in den Endemie-Gebieten tritt die Krankheit selten auf, und wenn, dann verläuft sie fast immer mild und kann gut mit Antibiotika behandelt werden. Gegen die Borreliose-Impfung in Deutschland spricht zudem, daß der Impfstoff nicht auf die hierzulande vorwiegend auftretenden
Borrelien-Typen abgestimmt ist, sondern auf US-Verhältnisse. Die Vakzine hilft nur gegen Borrelia burgdorferi sensu strictu, doch diese kommt in Mitteleuropa zu maximal 25 Prozent vor. Wenn die Impfung also gegen die hierzulande vorherrschenden Borrelien-Typen versagt – warum dann impfen? Es besteht zudem der Verdacht, daß die Impfung bei besonders empfindlichen Tieren chronische
Arthritis verursachen könnte. Der erste Human-Impfstoff gegen Lyme-Borreliose hat jedenfalls bei einigen Menschen diese gravierende Nebenwirkung hervorgerufen.
 

3. Was hinter den jährlichen Fünf- bis Siebenfach-Impfungen steckt

In Deutschland werden viele Hunde jährlich gegen fünf bis sieben verschiedene Erreger geimpft (in den USA gegen bis zu zehn). Wogegen alles geimpft wurde, wissen die Tierhalter oft gar nicht genau, es ist aber aus den Einträgen in den Impfpässen und den eingeklebten Impfstoff-Zettelchen mit Produktnamen und Chargennummer der (Kombi-) Vakzinen zu ersehen: SHPP – das bedeutet
Staupe+Hepatitis+Parvovirose+Parainfluenza, plus L (Leptospirose), plus T (Tollwut), dazu kommt immer häufiger auch der mit großem PR-Aufwand in den Markt gedrückte Impfstoff gegen Borreliose. Wenn man sich überlegt, daß Menschen in Abständen von Jahrzehnten nachgeimpft werden, und das auch meist nur dann, wenn ein reales Infektionsrisiko anzunehmen ist, kann man da schon ins Grübeln kommen. Sind Tierimpfstoffe so viel schlechter als Humanvakzinen, daß sie nur ein Jahr halten? Oder hat das andere Gründe?
 

3.1 Zulassung von Impfstoffen

Für die behördliche Zulassung von Tierimpfstoffen wird nicht der Nachweis der maximalen Schutzdauer verlangt (und auch nicht die experimentelle Ermittlung des optimalen Revakzinierungsintervalls). Verlangt wird nur der Nachweis der Wirksamkeit und Verträglichkeit der Vakzinen. Dafür werden die Versuchstiere einige Wochen oder höchstens einige Monate nach der Impfung untersucht. – Anders verhält es sich bei Tollwut-Vakzinen für Hunde und Katzen: Hier verlangt der Gesetzgeber, da es sich um eine gefährliche Zoonose handelt, den Nachweis einer mindestens einjährigen Schutzdauer. Doch die Tollwut-Vakzinen halten erwiesenermaßen länger.
In den USA sind schon seit Jahren Tollwut-Impfstoffe mit ausgewiesenem dreijährigem Schutz am Markt. Auch die bei uns vertriebenen Tollwut-Vakzinen bieten in der Regel drei Jahre Schutz.

Die vom Gesetzgeber jährlich verlangte Tollwut-Impfung war der Taktgeber für die übrigen Impfungen, so daß sich die jährliche Kombi-Impfung mit bis zu sieben Vakzinen einbürgerte  – eine für alle Beteiligten lukrative Praxis.
 

3.2. Impfungen als Haupteinnahmequelle der Kleintierärzte

Tierärzte leben vom Impfen. Die durchschnittliche Kleintierpraxis erwirtschaftet 20 bis 40 Prozent ihrer Einnahmen aus Impfungen. Dabei verdient der Tierarzt nicht nur an der medizinischen Prozedur an sich, dh. an der vorhergehenden Untersuchung des Impflings (falls sie denn stattfindet ...) und an der Injektion, sondern vor allem an den Impfstoffen selbst. Er besitzt nämlich, anders als die Humanärzte, das Dispensierrecht, dh. er darf Arzneimittel – ähnlich wie ein Apotheker – einkaufen und auf eigene Rechnung an den Patientenbesitzer weiterverkaufen, und zwar mit Preisaufschlägen, die ihm gesetzlich vorgeschrieben sind.
 

3.3. Warum besteht dieses Impfschema fast ungebrochen weiter?

Kaum jemand hat ein Interesse daran, daß die herrschenden Impfpläne für Haustiere wissenschaftlich überprüft werden. Die praktischen Tierärzte, die zum guten Teil vom Impfen leben, werden auf einmal ganz kritisch, wenn jemand das herkömmliche Schema in Frage stellt: Ja, das müsse doch erst einmal richtig gründlich untersucht und bewiesen werden, usw. Die US-Studien zur Dauer des Immunschutzes nach den wichtigsten Impfungen reichen ihnen nicht. Daß die Hersteller für das meistens im Beipackzettel vorgeschriebene Ein-Jahres-Intervall nicht den Schimmer einer wissenschaftlichen Begründung mitliefern, hat sie aber bisher nicht gestört und stört sie auch heute nicht. – Von den Veterinärhochschulen ist die Revision des Impfschemas kaum zu erhoffen. Studien zur Dauer des Immunschutzes nach Impfung sind aufwendig und teuer, Mittel gibt es aber fast nur für Nutztierforschung. Von den Impfstoffherstellern sind Anstöße für ein neues Impfregime begreiflicherweise schon gar nicht zu erwarten.
 

3.4. „Ich will das Beste für mein Tier“

Viele Tierhalter glauben, daß sie ihrem Hund oder ihrer Katze etwas Gutes tun, wenn sie sie möglichst häufig gegen alles nur Erdenkliche impfen lassen. Das ist kein Wunder, denn in den einschlägigen Zeitschriften wird ihnen das auch immer wieder sehr warm ans Herz gelegt. Auch die Züchterverbände schreiben alle möglichen Impfungen vor. Und für Rassetierausstellungen werden Tollwutimpfungen gesetzlich verlangt. Tierhaltern wird auch selten der Gedanke nahegebracht, daß nicht unbedingt die Impfung, sondern vielmehr ein gesundes Immunsystem der wichtigste Schutz vor Infektionen ist. Daß auch viele geimpfte Tiere an Infektionen erkranken, ist jedoch gerade den Züchtern wohlbekannt. Das größte Risiko für Infektionskrankheiten tragen (junge) Tiere, die schlecht ernährt sind und/oder infolge von Overcrowding unter Immunsuppression durch Dauerstreß leiden. Und da helfen Impfungen herzlich wenig.
 

3.5. Stillschweigen über Impfschäden

Über mögliche adverse Reaktionen nach Impfungen oder Impfschäden werden Tierhalter nicht gerade aktiv informiert, weder vom Tierarzt noch von den Haustier-Gazetten. Hier  bestehen gewiß auch noch Defizite in der Forschung. Doch es gibt schon heute so viele Belege für Impfschäden an Haustieren, daß die vorsichtigere Handhabung von Vakzinen und wissenschaftlich sauber begründete
Impfintervalle dringend geboten erscheinen. Bei Hunden treten vor allem Autoimmunerkrankungen durch Impfungen auf, bei Katzen stellt das Impfsarkom, ein bösartiger Krebs an der Impfstelle, die augenfälligste Schädigung dar. Adverse Reaktionen und Schäden sind bei beiden Spezies vielfältig. Daß es sie gibt, kann niemand ernsthaft bezweifeln. Für naturheilkundlich-homöopathisch arbeitende
Tierärzte steht es außer Frage, daß viele ihrer Patienten, die zuvor vergebens schulmedizinisch behandelt wurden, an Impfschäden leiden. Sind die Patienten davon kuriert, treten die Erkrankungen nach erneuter Impfung wieder auf.
 

3.6. Wirklich alles Trittbrettfahrer?

Manchen Tierhaltern war das herrschende Impfschema schon immer suspekt, sie ließen ihre Katzen oder Hunde nur im Welpenalter impfen und höchstens die Tollwutimpfung auffrischen. Daß sich diese Tiere bester Gesundheit erfreuen, ist laut Veterinären nur ein Trittbrettfahrer-Phänomen – sie profitieren ja nur davon, daß die anderen Tiere jährlich geimpft werden, heißt es. Bei Untersuchungen an Tieren, die schon lange nicht mehr geimpft wurden, stellt sich aber oft heraus, daß sie gute protektive Titer haben – sie haben ihren natürlichen „booster“ durch Kontakt mit Wildvirus gehabt. Also sind sie keineswegs Trittbrettfahrer. Auf dem Lande werden vor allem viele Katzen gar nicht geimpft. Die müßten eigentlich alle tot sein, glaubt man den impfwütigen Vertretern des Tierärztestandes.
 

3.7. Radikale Impfkritik

Impfkritiker sagen, daß die Infektionskrankheiten nicht durch Impfungen zurückgehen, sondern durch bessere Ernährung, Hygiene, gesündere Wohnverhältnisse und dergleichen. Es gibt Daten, die das für Infektionskrankheiten des Menschen sehr eindrucksvoll belegen: Die Krankheiten waren bereits stark auf dem Rückzug, bevor dagegen massenhaft geimpft wurde, und flackerten zu Beginn der Impfprogramme sogar noch einmal auf. Auch die neue Ausbreitung von Infektionskrankheiten in den verarmten Ländern des früheren Ostblocks legt nahe, daß wohl etwas an dieser These dran sein könnte: In den sozialistischen Ländern bestand Impfpflicht, und doch treten seit 1990 beimpfte Infektionskrankheiten in diesen zu praktisch 100 Prozent durchvakzinierten Populationen wieder auf. – Auf der anderen Seite ist die Tollwut bei uns fast ausgerottet. Das wird den Köderimpfungen an Füchsen zugeschrieben, und es dürfte den harten Impfkritikern schwerfallen, dies zu widerlegen. (Kleine Anekdote am Rande: Ein Jäger erzählte einmal hinter der vorgehaltenen Hand, wie die Jägerschaft selbst gelegentlich dafür sorgt, daß die Tollwut wieder auftritt. Man besorgt sich einen toten tollwutinfizierten Fuchs, zum Beispiel aus Polen, und sorgt dafür, daß er gefunden wird. Dann wird das Gebiet zum Tollwutsperrbezirk, und die Jäger können ungestört jagen und die ihnen verhaßten Füchse abknallen.)
 

3.8. Gute Haltung ist wichtiger als Impfungen

Wie auch immer man grundsätzlich zu Impfungen steht: Man sollte sich darüber im klaren sein, daß Impfungen an Haustieren nicht das A und O der Gesundheitsvorsorge sind, sondern vernünftige, liebevolle Haltung. Schlecht gehaltene Tiere können trotz Impfung an Infektionen erkranken und als Virusträger andere Tiere anstecken, das kommt immer wieder vor. (Und es wird dann zu allem Übel auch noch als Argument benutzt, daß man halt noch häufiger impfen müsse ...) Für zumindest eine Infektionskrankheit der Katze (Calicivirus) ist laut dem weltweit  renommierten US-Kleintiervirologen Professor Niels Pedersen sogar nachgewiesen, daß ihre Häufigkeit seit Einführung einschlägiger Vakzinen gestiegen ist.
 

3.9. Keine solide wissenschaftliche Basis

Das wichtigste Argument gegen jährliche Impfungen aber ist: Ihre Notwendigkeit ist wissenschaftlich nicht fundiert, es gibt keine Studien, die nachweisen, daß gegen virale Erreger jährlich geimpft werden muß. Die wichtigen Impfungen gegen Viren halten viel länger, als die Hersteller behaupten, und die Impfungen gegen bakterielle Erreger (oder Chlamydien bei der Katze), die tatsächlich nur etwa ein Jahr halten, gelten den Experten, die sich eine pharma-unabhängige Meinung leisten, in vielen Fällen als überflüssig bis sogar schädlich.

Zum Schluß noch ein Wort von Professor Ron Schultz:

„Meine eigenen Haustiere werden als Welpen ein- oder zweimal geimpft und dann nie wieder, mit Ausnahme der Tollwut-Impfung,
die alle drei Jahre gegeben wird, seit ein Drei-Jahres-Produkt
erhältlich ist. Ich verfahre nach diesem Programm seit 1974,
und es ist weder bei meinen Haustieren noch bei den Haustieren
meiner Kinder und Enkel jemals eine Infektionskrankheit
aufgetreten.“
 

Veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis der Autorin

Copyright 2001: Monika Peichl

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