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Meine Mischkost - ein Kompromiss

 

von Kathi Eicke

Lange Jahre habe ich nach DEM Hundefutter in Form eines Trocken-Fertigfutters gesucht. Bei dieser Suche tauchten immer mehr Fragen - und immer weniger zufriedenstellende Antworten auf. Jeder Hersteller behauptet von seinem Futter es sei "das Beste für Ihren Hund" und stellt es als ausgewogen und den Ansprüchen des Hundes gerechtwerdende Nahrung da. Vergleicht man aber verschiedene Sorten anhand ihrer Deklaration (Inhaltsangabe auf den Futterbeuteln) miteinander, fallen einem eklatante Unterschiede auf. Auch was die Zusätze an Vitaminen und Mineralstoffen angeht, sind die Unterschiede auffällig. Irgendwann merkte ich dann "Hundefutter ist NICHT gleich Hundefutter" und "wo 'Premium' drauf steht ist nicht unbedingt 'Premium' drin". Viele kleine Einzelheiten sind mir aufgefallen - sehr viele Fragen schwirrten in meinem Kopf. Was war da naheliegender als sich direkt beim Hersteller schlau zu machen bzw. sich zu erkundigen. Einfach gedacht ... Leider stellte ich sehr schnell fest, daß die einzelnen Hersteller ihre Werbetexte auch im Schlaf herunterasseln und für individuelle, kritische Fragen kein Platz und auch kein Bedarf war. Mehrfaches Hinterfragen veranlaßte einige Hersteller auch dazu beleidigend und ausfallend zu werden. Das hat man davon, wenn man sich für die gesunde Ernährung des eigenen Hausgenossen interessiert :-( Abgeschreckt haben mich diese Reaktionen keinesfalls - sie haben mich alarmiert und meinen Wissensdurst erst richtig angestachelt. Nächtelang habe ich das Internet nach Informationen rund um die Inhaltsstoffe und Herstellung von Hundefertigfutter abgesurft. Gefunden habe ich vieles - aber wenig was mich von der "Ausgewogenheit" dieser Futtermittel überzeugt hat. 

Meine Hunde mußten über Jahre als meine "Versuchskaninchen" herhalten indem sie die verschiedensten Fertigfuttersorten "testen" durften. Im Hintergrund immer mein Wunsch "DAS Futter" zu finden. DAS Futter sollte wirklich ausgewogen sein, den Hunden schmecken, nicht zuviel Output (Kot) verursachen, die Hunde gesund erhalten und preislich akzeptabel sein. DAS Futter habe ich bis heute nicht gefunden - obwohl doch alle Marken "das Beste ..." sein sollen!

Unzufrieden wie ich mit dem Angebot und der damit verbundenen Abhängigkeit von Dritten (Herstellern) war, kam mir die Idee, daß Futter für meine Hunde selber zusammenzustellen. Was ich an Büchern über Hundeernährung noch nicht hatte, wurde angeschafft. Leider gibt es nur sehr wenig Literatur über die Selbstzubereitung von Hundenahrung. Fündig wurde ich aber u.a. in sehr alten Büchern, welche vor der "Erfindung" der Fertighundenahrung geschrieben wurden. Daraus habe ich einige Grundlagen gewonnen welche noch modifiziert werden mussten. 

Wirklich überzeugt war ich aber zu dem Zeitpunkt auch nicht von der "Hausmannskost" da ich sehr unsicher war in Bezug auf Ausgewogenheit. Konnte diese Art der Ernährung meinen Hunden alle nötigen Nährstoffe geben? Die Industrie sagt nein (wundert mich heute gar nicht mehr). In sämtlichen aktuellen Büchern wird davon abgeraten (heute weiß ich warum). Das alles hat mich stark verunsichert.

Ich habe mich dann für die goldene Mitte entschieden und eine (meine) Art "Mischkost" gefüttert. Die Grundlage bildete ein Trockenfertigfutter welches mit frischem rohem Gemüse, Kräutern u.a. angereichert wurde. Zwischendurch gab es auch mal Pansen pur, Milchprodukte, Obst usw. Mit der "Mischkost" war ich (und meine Hunde) sehr zufrieden.

Etwa ein Jahr später wollte ich es noch besser und natürlicher machen und habe mich mit der BARF-Ernährung (Biologisches Artgerechtes Rohes Futter) intensiv auseinandergesetzt. Nachdem ich meine anfängliche Scheu vor der ausschließlichen Verfütterung von rohem Fleisch überwunden hatte, habe ich meine Hunde Schritt für Schritt auf BARF umgestellt und diese Fütterungsart - mehr oder weniger konsequent - über gut 2 1/2 Jahre durchgeführt.

Da sich die Fleischbeschaffung für 4 nicht gerade kleine Hunde als nicht unproblematisch herausstellte und es auch einige organisatorische und hundeindividuelle Hindernisse gab, bin ich wieder zu meiner "Mischkost" zurückgekehrt. Diese hat sich nur geringfügig verändert. Im großen und ganzen sieht der Speiseplan meiner Hunde heute wie folgt aus:

MORGENS:

Trockenfutter (UniQ und Cleynes)

Gelegentlich auch Dosenfutter (Fleischdose ohne Zusätze)

ABENDS:

  • Frischfleisch (Rind, Pute, Huhn)

  • Fisch (Alaska-Seelachs)

  • Innereien (Puten- oder Hühnerherzen, Leber vom Rind)

  • rohe Hühner- oder Putenhälse (entgegen vieler Warnungen kann ich nur sagen, daß ROHE Geflügelknochen von JUNGEM Geflügel sehr gut vertragen werden). Hühnerkarkassen (Rücken).

  • Milchprodukte (Buttermilch, Yoghurt, Hüttenkäse)

  • Gemüse (z.B. Karotten, Porree, Zucchini, Sellerie, Kohlrabi, Steckrübe, Feldsalat, Rauke u.a.)

  • Obst (z.B. Äpfel, Birnen, Ananas u.a.)

  • Kräuter (z.B. Petersilie, Rosmarin u.a.)

  • Reis, Haferflocken

  • Öl (Distel-, Oliven-, Lein-Öl u.a. im Wechsel), Gänseschmalz

  • Apfelessig, Knoblauch, Honig

  • Vit-o-Min bzw. Caro-Min (bei Bedarf)

natürlich füttere ich diese Sachen nicht alle auf einmal - alles wird ausgewogen und passend kombiniert.

EXTRAS:

während der Zeckensaison gebe ich regelmäßig (4-5x pro Woche) 1 EL frischen Rosmarin ins Futter. Nach vergeblichen Versuchen diesen kleinen Blutsaugern mit Knoblauch und Vitamin-B-Präparaten die Lust auf meine Hunde zu nehmen, bin ich auf Rosmarin gekommen (eher zufällig), welches recht abschreckend auf Zecken wirkt. Zusätzlich dazu bin ich kürzlich auf ein rein biologisches und sehr wirksames Mittel zum Aufbringen auf die Haut gestoßen: Verminex (von PetVital).

ACHTUNG!

Ich füttere keine größeren Mengen Hülsenfrüchte, Kartoffeln oder Kohl da diese zu CO2-Bildung neigen, was wiederum zu Blähungen - im schlimmsten Fall zur Magendrehung - führen kann.