von
Swanie Simon
Die Ernährung ist wahrscheinlich
die wichtigste Grundlage für gute Gesundheit. Leider haben die meisten
Hundebesitzer die Verantwortung für die Ernährung Ihres Hundes
an die Tierfutterhersteller abgegeben. Es ist bequemer und einfacher, einen
Sack Futter zu kaufen und den Angaben des Herstellers zu glauben, als sich
eingehend mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen. Es ist aber
wichtig, vor allem wenn man Hunde züchten möchte, sich mit der
Ernährung zu befassen. Sehr viele Tierärzte und Züchter
sind heute der Meinung, daß Fertigfutter eine der Hauptursachen für
einen schlechten Gesundheitszustand ist. Wenn ich tagein, tagaus dieselbe
Trockenmasse essen müßte, würde mir das auch nicht bekommen.
Die Vorstellung, man könnte eine 100 Prozent ausgewogene Mahlzeit
herstellen, die man durch keinerlei andere Nahrung ergänzen muß,
erscheint mir absurd. Bei Hunden ist es aber gang und gäbe, das zu
behaupten. Wie kann das sein?
Was ist im Hundefutter?
Ich glaube, den wenigsten Leuten
ist es bekannt, was alles für “leckere” Sachen in diesen Säcken
sind. Von den Chemikalien, Konservierungsmitteln und Geschmacksverstärkern
wissen schon viele, und es gibt inzwischen auch viele Produkte ohne diese
Schadstoffe. Was problematisch ist, ist die Undurchsichtigkeit der Herkunft
und der Qualität der einzelnen Zutaten. Dazu muß man erst wissen,
was alles erlaubt ist unter Begriffen wie "tierische Nebenprodukte", "Geflügelfleischmehl", "Trockenschnitzel", "Fischmehl" oder
"Knochenmehl". Schon mal überlegt, wo die Kadaver unserer verstorbenen
Lieblinge landen? Antwort: Knochen- und Fleischmehl! Vitamine, Enzyme und
Aminosäuren werden zerstört oder beschädigt durch die Hitzeverarbeitung,
viele Narkosemittel und Medikamente aus den Kadavern jedoch nicht. Kontrolliert
werden diese Substanzen nicht. Dazu kommt, daß Abdeckereien sich
oft nicht die Zeit nehmen, Flohhalsbänder oder Plastikverpackungen
zu entfernen, bevor diese Zutaten zu “Knochenmehl” verarbeitet werden.
Im folgenden einige Tierkörperteile,
die auch in den besten Hundefutterprodukten landen: Hühner: Füße,
Schnäbel, Federn, Kot; Rinder: Blut, Fell, Hufe, Hoden, Kot, Urin;
dazu der Abfall aus den Getreidemühlen und der Gemüseverarbeitung.
Füße, Hufe, Schnäbel, Federn usw. enthalten hohe Mengen
an Stickstoff, der in der Rohproteinberechnung als Protein-Stickstoff (eigentlich
stammt er aus dem Horn von Schnäbel und Krallen, und nicht aus einem
Protein) in die Analyse eingeht und so den Rohproteinwert des Futtermittels
erhöht, jedoch nicht vom Hund verwertet werden kann. Gerne verwendet
man auch Rotebeetemasse, da sie den Stuhl dunkel färbt und lange im
Darm bleibt, was dazu führt, daß der Stuhl sehr fest ist – ein
beliebtes Verkaufsargument vieler Hersteller.
Fast alle Hundefuttersorten bestehen
zum größten Teil aus Getreide, was man in der Analyse umgeht,
indem man die Getreidesorten einzeln aufführt. So ist es möglich,
Fleischmehl als erste Zutat aufzulisten, obwohl zusammengerechnet die Hauptzutat
gemischtes Getreide ist.
Warum roh füttern?
Gegenfrage: Warum für den Hund
kochen??! Kochen Sie auch das Gras für Ihr Pferd? Absurd! ALLES Fertigfutter
wird unter hohen Temperaturen zubereitet – ohne Ausnahme. Dabei geht schon
vieles kaputt, und natürlich lassen sich die rohen Zutaten so nicht
mehr identifizieren. Praktisch! Ich möchte sie auch gar nicht sehen.
Der Hund gehört zu den Fleischfressern,
wobei er eher ein Allesfresser ist. Er hat einen sehr kurzen Darm, starke
Magensäuren und Zähne zum Reißen und Kauen von Fleisch
und Knochen. Das allein spricht schon für eine Fleisch- und Knochen-Fütterung.
Durch die Kürze des Darms ist die Verdauungszeit recht kurz beim Hund,
wodurch verhindert wird, daß Bakterien sich in gefährlichen
Mengen bilden. Ein Hund kann Fleisch essen, das schon längere Zeit
liegt, ohne irgendwelche Schwierigkeiten. Ißt er gekochtes Fleisch,
das schon länger liegt, kann das lebensgefährlich sein. Rohe
Knochen sind in der Regel recht weich und gut verdaulich, gekochte Knochen
sind hart und können durch scharfe Splitter schlimme innere Verletzungen
verursachen.
Das Kochen von Futter oder Fleisch
verändert diese auch. Gekochte Nahrungsmittel sind völlig tot.
Vitamine, Mineralien, Enzyme und Aminosäuren werden zerstört
oder unverwertbar gemacht. Teilweise werden diese Zutaten dem Fertigfutter
nachträglich zugefügt, aber oft sind es billige, chemisch hergestellte
Präparate, oder sie sind nur in minimalen Mengen vorhanden.
Ein Organismus braucht mindestens
10.000 Jahre, um sich auf eine totale Ernährungsveränderung umzustellen.
Um sich auf Fertigfutter umzustellen, hatte der Hund etwa 60 Jahre. In
diesen 60 Jahren hat sich der allgemeine Gesundheitszustand unserer Hunde
drastisch verschlechtert. Dies hängt UNBEDINGT mit der schlechten
Ernährung zusammen. Ein weiteres Problem ist Zahnstein. Einige neue
unabhängige Untersuchungen haben gezeigt, daß der Zahnstein
und die daraus folgende Gingivitis (Zahnfleischentzündung) beim Hund
Immunschwäche verursachen. Starke Zahnsteinbildung wird durch die
ständige Fütterung von Fertigfutterpampe verursacht. Ein Hund
hat ein Gebiß, das darauf ausgerichtet ist, Knochen, Knorpel und
Fleisch zu verzehren, und um Zahnstein zu verhindern, muß dies auch
geschehen. Unsere Tierärzte erzählen uns, daß Knochen gefährlich
sind. WARUM? Außerdem seinem Gebiß hat der Hund auch die nötigen
Magensäuren, um so etwas zu verdauen.
Bei der natürlichen Ernährung
versucht man, die Kost eines wildlebenden Kaniden nachzuahmen. Da es wohl
kaum möglich ist, ganze Wildtiere zu verfüttern, muß man
die Nahrungsbedürfnisse des Hundes sehr genau kennen. Es kann zu Fehlernährung
kommen, wenn man nur Fleisch und Knochen füttert. Deshalb ist es ratsam,
sich über Ernährung beraten zu lassen, bevor man sein Tier umstellt.
Es gibt einiges dabei zu beachten, z. B. das Alter des Tiers, den Gesundheitszustand
und natürlich, daß der Hund mit allen Nährstoffen in ausreichenden
Mengen versorgt wird. Dazu wenden Sie sich am besten an einen Tierheilpraktiker
oder Tierarzt, der sich hierin wirklich auskennt. Die Ernährungspläne
auf diesen Seiten sind Richtlinien, die unter Umständen auf das individuelle
Tier abgestimmt werden müssen. Aber nur Mut, diese Art von Fütterung
ist viel einfacher, als man denkt.
Die Vorteile der rohen Ernährung
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Gute Gesundheit
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Kein Zahnstein
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Kein "Hundegeruch"
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Weniger Parasiten
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Ausgeglicheneres Wesen
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Starkes Immunsystem
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Wesentlich kleinere Kotmengen :-)
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Starke Bänder und Sehnen
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Bessere Muskulatur
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Weniger Wachstumsprobleme
-
Risiko von Magendrehung drastisch reduziert
-
Gesundes, glänzendes Fell
-
Linderung arthritischer Erkrankungen
kopiert mit freundlicher Genehmigung
der Autorin
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