banniere468x60.jpg (18321 bytes)



angleombrehautgauche.jpg (498 bytes)  
   

Welpenschutz - ein Märchen?!

 

Gibt es einen generellen Welpenschutz?

Unter Hundehaltern ist die Ansicht fest verankert, daß Welpen auch im Umgang mit fremden Hunden uneingeschränkten „Schutz“ genießen, da bei jedem erwachsenen Tier eine automatische Beißhemmung „programmiert“ ist. Hunde, die diesem ungeschriebenen Gesetz nicht folgen, werden hinlänglich als „verhaltensgestört“ angesehen.

In der Regel schützt die Wolfsmutter oder ein Babysitter alle Welpen um Höhlen- und Rendezvousplätze, und kein fremder, dem Rudel nicht zugehöriger Wolf würde es wagen, dem Nachwuchs näherzukommen. Hundemütter verhalten sich ähnlich. Sie können gegenüber dem im gleichen Hausstand lebenden Vater der Welpen zumindest in den ersten Wochen ausgesprochen mißtrauisch, ja sogar aggressiv sein.

Trifft der Welpe z.B. im Park jedoch auf einen (oder gar mehrere) ihm fremde, juvenile Hunde (sog. Halbstarke), ist eine oftmals sehr grobe Behandlung KEINESWEGS ausgeschlossen.

Ältere Hunde sind in der Regel ausgesprochen vorsichtig, gehen sehr stürmischen Welpen gerne aus dem Weg. Manch Halter weiß allerdings auch um seinen sehr enthusiastischen und fremde Hunde in Schwanz und andere Körperteile beißenden Welpen.

Meist warnt der „Belagerte“ durch Knurren oder Brummen, wendet den Schnauzengriff an und zieht sich dann zurück. Hat ein erwachsener Hund jedoch eine extrem enge Beziehung zu seinem Halter, kann er gegenüber einem Welpen in unmittelbarer Nähe „seines Sozialpartners“ durchaus unwirsch reagieren.

Statt den Begriff der Eifersucht zu diskutieren, sollten wir eine solche Situation doch lieber als Behauptung eines zuvor geschaffenen Sozialstatus innerhalb einer Mensch/Hund-Beziehung sehen, den es im Ernstfall zu verteidigen gilt.

Zusammengefaßt „funktioniert“ der Welpenschutz meistens, jedoch längst nicht generell. Ausnahmen bestätigen die Regel. Manchmal muß auch ein Welpe durch Schmerzassoziation die Grenzen seiner eigenen Hemmungslosigkeit zu spüren bekomme.

(Quelle: Günther Bloch: Der Wolf im Hundepelz, 1998)

Welpenschutz

Die Behauptung, Welpen genießen bei anderen Hunden immer und in jeder Situation „Welpenschutz“, ist so allgemein leider nicht zutreffend. Sicher gibt es einen Welpenschutz, aber dieser gilt nur für Welpen des eigenen Rudels! Für fremde Welpen gilt dieser nur sehr eingeschränkt oder gar nicht.

Die meisten Hunde sind zwar mit Welpen, auch fremden, sehr gutmütig, aber verlassen sollten Sie sich darauf auf keinen Fall! Handelt es sich gar um eine erwachsene,

instinktsichere Hündin, ist es durchaus möglich, dass diese einen fremden Welpen wegbeißt und verletzt!

Treffen Sie also mit Ihrem Welpen auf erwachsene Hunde, fragen Sie den Besitzer, ob sein Hund mit Welpen freundlich ist. Lautet die Antwort: „Aber Welpen haben doch Welpenschutz“ oder „Weiß ich nicht“, dann lassen Sie eine Hundebegegnung nicht zu! Negative Erfahrungen mit anderen Hunden sollte Ihr Welpe nicht machen! Dies gilt natürlich nicht für kleinere Zurechtweisungen eines angemessen handelnden erwachsenen Hundes.

Schulen Sie Ihre Beurteilungsgabe bei einem Besuch einer guten Welpenspielgruppe!

(Quelle: Nicole Hoefs / Petra Führmann: Das Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde, 1999)