HALTI
- sanfte Kontrolle
unter
Verwendung der Produktbeschreibung (in Auszügen)
von
Kathi Eicke
Selbst
ärgste Draufgänger gehen mit HALTI brav "bei
Fuß". Entwickelt hat diese "automatische
Bremse" der englische Tierverhaltensforscher Dr. Roger
Mugford (The
Company of Animals). Ihm war aufgefallen, daß ein
feinfühliges Führen von Hunden mit normalen Halsbändern
nur bedingt möglich ist. Der Leinenhaltepunkt liegt bei
diesen Halsbändern nämlich genau dort, wo die Hunde ihre
größtmögliche Zugkraft entwickeln. Darum wird auch so
mancher Spaziergang zu einem reinen "Kraftakt".
Ganz
anders verhält es sich dagegen mit dem von Dr. Roger
Mugford entwickelten HALTI. Es ist wie ein Pferdehalfter
konstruiert und verschiebt den Leinenhaltepunkt vom
größtmöglichem Zugpunkt, dem Hals, nach vorn in Richtung
Nase, wo die Hunde kaum noch Kräfte entwickeln können.
Wie
diese Verschiebung wirkt, zeigt ein Beispiel:
Ist
der Hund wieder einmal nicht zu halten und stürmt nach
vorne, dann zieht sich das HALTI zusammen und übt einem
merkbaren (unangenehmen aber nicht schmerzhaften) Druck auf
den sensiblen Nasenrücken des Hundes aus. Zugleich wird der
Kopf zur Seite gezogen. Da der Körper immer der
Kopfrichtung folgt, macht der Hund automatisch eine Drehung.
Er wendet sich dem Hundeführer zu und vom Reizobjekt ab.
Hierdurch wird der den Ungehorsam auslösenden Reiz
unterbrochen und automatisch ein Blickkontakt zum
Hundeführer hergestellt, der es wiederum möglich macht,
erzieherisch auf den Hund einzuwirken.
Wie
aus diesem Beispiel ersichtlich, ist die Wirkungsweise des
HALTI sehr komplex. Zum besseren Verständnis, hier noch
einmal in Einzelschritten dargestellt, was in
Sekundenbruchteilen vor sich geht.
Die
Schnauze erhält Druck!
Je
mehr der Hund zieht, desto mehr zieht sich das HALTI
zusammen und umso größer wird der Druck, der auf die
Schnauze wirkt. Dieser Druck übt eine starke psychologische
Wirkung aus, da der "Schnauzengriff" eine
tiefgreifende stammesgeschichtliche Bedeutung hat. Mit dem
"Schnauzengriff" verweist z.B. das Leittier eines
Wolfsrudels den Rangtieferen auf seinen Platz. Daher kommt
dem "Schnauzengriff" eine überragende
erzieherische Bedeutung zu. Schon ein leichter Druck auf die
Schnauze macht auch dem stürmischten Draufgänger klar,
daß der Hundeführer der Ranghöhere ist.
Die
Lauf- und Blickrichtung wird geändert!
Durch
seine pferdehalfter-ähnliche Konstruktion verschiebt das
HALTI den Leinenhaltepunkt sehr weit nach vorn in Richtung
Nase. Das hat zur Folge, daß der Kopf des Hundes, sobald er
sich "ins Zeug legt", seitwärts - Richtung
Hundeführer - gezogen wird. Da der Körper immer der
Kopfrichtung folgt, ändert das HALTI die Lauf- und
Blickrichtung.
Der
Reiz wird unterbrochen!
Durch
die Änderung der Lauf- und Blickrichtung wird der Reiz, der
maßgeblich den Ungehorsam verursacht hat, unterbrochen. Ist
dieser Reiz, z.B. ein fremder Hund, nicht mehr im Blickfeld,
beruhigt sich der Hund sehr schnell.
Der
Blickkontakt entsteht!
Je
stärker der Hund nach vorne stürmt, desto mehr wird sein
Kopf seitwärts geführt und desto schneller dreht er sich
dem Hundeführer zu. Hierdurch läßt sich der Blickkontakt
zwischen Hundeführer und Hund herstellen.
Der
Gehorsam wird gefördert!
Da
der Hund bei jedem Davonstürmen sofort in Blickkontakt zum
Hundeführer steht, verschafft das HALTI dem Hundeführer
eine günstige Position, so daß dieser gezielt einwirken
kann.
Was
unterscheidet ein Kopfhalfter vom normalen Halsband?
Ein
Normal-Halsband
|
Ein
Kopfhalfter
- übt
einen kurzfristigen Druck auf die Schnauze aus
- ändert
die Lauf- und Blickrichtung
- unterbricht
den Reiz
- minimiert
weitere Aggressionen
- schafft
Blickkontakt zum Hundeführer
|
-
bremst
Leinenzerrer
-
bremst
ungestümes Verhalten an der Leine
-
bessere
Kontrolle beim Führen des Hundes am Fahrrad (mehr
Sicherheit)
-
gleichzeitiges
Führen von zwei oder mehr Hunden
-
bessere
Kontrolle ängstlicher oder aggressiver Hunde
-
weniger
Kraftaufwand beim Führen großer, schwerer Hunde (mehr
Sicherheit)
Schlußbemerkung:
Leider
wird das Kopfhalfter noch immer häufig mit einem Maulkorb
verwechselt und man wird häufig von Passanten darauf
angesprochen. Am besten erklärt man den Unterschied zum
Maulkorb anhand eines Vergleichs mit einem Pferdehalfter und
weißt dabei auf die Unterschiede zum Maulkorb hin: Auch mit
einem Kopfhalfter kann der Hund fressen, trinken, einen Gegenstand
tragen, Gähnen, seit Maul recht weit öffnen ... und auch
beißen.
Um
dem negativen Image entgegen zu wirken, gibt es Kopfhalfter
heute nicht mehr nur in schwarz sondern auch in
"freundlichen" Farben bzw. gemustert. Kopfhalfter
gibt es für alle Hundegrößen: vom winzigen Zwerg bis zum gewaltigen Riesen.
Literaturhinweis:
Mugford,
Roger
"Hunde
auf der Couch"
ISBN
3-924008-75-2
Mugford,
Roger
"Hundeerziehung
2000"
ISBN
3-924008-89-2
Hoefs,
Nicole/Führmann, Petra
"Das
Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde"
ISBN
3-440-057775-6
|
|
|